Schön, dass du dich für mich interessierst.
Ich bin Suse.
Susanne Wilke, geboren in Rostock, Oktober 1970.
Zeichnen war schon als Kind etwas, was mir Freude machte und meinen Bewegungsdrang etwas im Zaum hielt. Wenn ich etwas zeichnen konnte, war es für mich, wie mit einem lieben Freund zusammen zu sitzen.
Ungefähr mit 7 Jahren kam ich in den Zeichenzirkel des Konservatoriums Rostock.
Das Konservatorium Rostock ist eine Musikschule. Eigentlich war es für mich vorgesehen Kontrabass zu lernen, doch der Geruch der Malklasse nach Terpentin und Ölfarbe zog mich magisch an.
Mit circa 9 Jahren kam ich in die Begabtenförderung der Kunstschule Heiligendamm und nahm an den verschiedensten Zeichenferienkursen teil.
Nach der 10.Klasse begann ich eine Berufsausbildung (Baufacharbeiter) mit Abitur.
Mit 18 Jahren floh ich mit einem Freund aus der DDR in den Westen. Auslöser war, dass ich in die sozialistische Partei eintreten sollte, um zu studieren. Die Eignungsprüfung in Heiligendam hatte ich bereits bestanden. Nach der Flucht über die Prager Botschaft versuchte ich im Norden Fuß zu fassen und landete in Schleswig Holstein.
Circa ein Jahr besuchte ich das Gymnasium in Satrup und bewarb mich an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel für den Studiengang Architektur.
Nach dem Vorstudium nahm ich an einem Erasmus teil und studierte ein Jahr an der La Escuela Técnica Superior de Arquitectura in Madrid.
1998 wurde ich zum ersten mal Mutter. Ich war noch mitten im Studium und war eine der ersten, die ihr Kind mit in die Uni brachte.
Nach erfolgreichem Abschluss mit Diplom, studierte ich post-graduiert 4 Semester Kunst.
In dieser Zeit wurde ich Mitglied der Architekten- und Künstlergruppe R_105. Wir nahmen an Wettbewerben für Kunst im öffentlichen Raum teil und realisierten Projekte, wie das Kulturzentrum Pumpe oder die Wasserwand am Institut für Meereskunde Kiel.
2007 wurde ich zum zweitem mal Mutter. R_105 löste sich auf.
Ab 2008 arbeitete ich mit den Landschützbrüdern, mit denen ich dann SALZIG Design gründete.
2009 zogen wir nach Berlin und eröffneten einen Laden in Friedrichshain.
Meine Arbeit im Team war weit gefächert. Viel Grafisches und Künstlerisches aber auch Soziales.
Artdirector war meine Berufsbezeichnung.
2016 zog der Laden in den Südkiez und kurz darauf verlies ich das Team.
Auf persönlicher Ebene hatte ich eine größere Krise. Konsequenz war etwas zu ändern.
Das Schönste an dieser Krise war, das ich zurück zum Zeichnen und zur Kunst fand.
2020 machte ich ein Buch mit Zeichnungen und Geschichten, das mir half diese Krise zu verarbeiten.
Thematisch reizt mich der Mensch. So begann ich zu mehr Aktzeichensessions zu gehen und hatte meine Aktzeichengruppe „naked artists“.
Mit Corona wurden mein Kontakt zur Aktzeichen und Kunstszene bei Instagram mehr, wofür ich heute sehr dankbar bin.